Erklimme die römische Karriereleiter! Beginne als kleiner, unwichtiger Wahrsager, beweise deine Kenntnis des Lateinischen, steige auf im Cursus Honorum und werde zum Herrscher über das Imperium!
Die Haruspices waren eine Priesterschaft von Wahrsagern, die vor allem aus den
Eingeweiden von Tieren und aus Blitzen die Zukunft vorausdeuteten. Für viele Römer galten
sie nicht als echte Priester, sondern eher als Schwindler und Betrüger.Was ist das?
Die Augures waren offizielle römische Beamte und galten nicht als Priester,
obwohl sie in erster Linie als Wahrsager tätig waren. Aus dem Flug und den Schreien
der Vögel lasen sie die Zukunft für die römische Res Publica und wohlhabende Privatleute.Was ist das?
Wie auch die Augures waren die Pontifices streng genommen keine Priester, sondern
Beamte mit religiösen Aufgaben. Das Collegium Pontificum kümmerte sich um die wichtigsten
Riten in Rom und die Überwachung religiöser Vorschriften, der Fasti.Was ist das?
Der Rex Sacrorum, der 'König der Riten', war ein bedeutender römischer
Priester. Er übernahm die Aufgaben, die ursprünglich der römische König gehabt
hatte, bevor man die Könige 510 v. Chr. aus der Stadt warf. Weil der Rex Sacrorum,
wenn er einmal gewählt war, nicht mehr Politiker sein durfte, war sein Job eher unbeliebt.Was ist das?
Die Flamines waren ein politisch wenig bedeutendes Priesterkollegium.
Jeder Flamen war einem der römischen Hauptgötter zugeordnet und dafür zuständig,
diesem regelmäßig nach festen, geheimen Vorschriften Opfter zu bringen. Der Leiter
des Kollegiums war der Flamen Dialis, der Priester Iuppiters. Einer von ihnen war ein
gewisser Caesar.Was ist das?
Der Pontifex Maximus war der Vorsitzende der Pontifices und der mächtigste religiöse
Beamte in Rom. Er wurde vom Volk auf Lebenszeit gewählt. In der Zeit Caesars wurde das Amt
immer mehr zu einem Nebenjob der herrschenden Militärdiktatoren; Octavian und alle Kaiser nach
ihm waren stets auch Pontifex Maximus.Was ist das?
Die Vigintisex Viri, auf Deutsch 26 Männer, waren ein Collegium von Richtern niederen Ranges.
Sie hatten niedrigere Verwaltungsaufgaben zu erfüllen, kümmerten sich z.B. um die Stadtreinigung,
die Gefängnisse oder die Reparatur der Straßen. Jeder, der es in der römischen Politik zu etwas
bringen wollte, bekleidete in jungen Jahren (ab 18) ein Amt der Vigintisex Viri.Was ist das?
Die Quaestur war das erste Amt des senatorischen Teils des Cursus Honorum. Das bedeutet, dass jeder,
der Quaestor war, automatisch nach Ablauf seines Amtsjahres in den Senat eintrat. Die Quaestoren waren
unter anderem zuständig für die Verwaltung der Staatskasse und Steuern.Was ist das?
Die Tribuni Plebis, auf Deutsch Volkstribunen, waren strenggenommen keine Beamten der offiziellen
Laufbahn, sondern eine Art Beschützer und Anwälte für das einfache Volk. Sie wurden von der Volksversammlung
gewählt und galten als sakrosankt, d.h. sie durften von anderen Beamten nicht angerührt und in ihrem Amt
gestört werden. Sie verfügten über das Veto-Recht, d.h. sie konnten jede Handlung eines offiziellen Beamten
'verbieten' (veto heißt 'ich verbiete es'). Dadurch waren sie zeitweise die mächtigsten Beamten der Republik.
In der Kaiserzeit durfte nur noch der Princeps selbst das Amt ausüben, sodass es später zu einem reinen
Kontrollmechanismus für die Macht des Kaisers wurde und dem Volk nichts mehr nützte.
Auf das Volkstribunat folgte die Praetur, das zweithöchste Amt der Res Publica.Was ist das?
Hatte man sich als Quaestor bewährt, konnte man im nächsten Schritt des Cursus Honorum
zum Aedil gewählt werden.
Die Aediles waren einerseits eine Art Polizeikommandanten, die in der Stadt für Ordnung sorgten,
organisierten die öffentlichen ludi (Spiele) und waren für die Instandhaltung öffentlicher Gebäude
wie Thermen, Aquädukte, Märkte und Theater verantwortlich. Die Aediles veranstalteten exorbitant
teure öffentliche Spiele, die sie aus eigener Tasche finanzierten, um sich beliebt zu machen und
nach Ablauf Ihrer Amtszeit in höhere Ämter gewählt zu werden. Um Aedil zu werden, musste man
mindestens 37 Jahre alt sein. Um wieder zu Geld zu kommen, war es dringend notwendig, im Anschluss
zum Praetor gewählt zu werden, wodurch man im Folgejahr als Propraetor eine Provinz ausbeuten konnte.Was ist das?
Das zweithöchste Amt in der römischen Republik war die Praetur, und wer sie bekleidete, der
hatte es in der Res Publica schon weit gebracht. Die Praetores waren als Richter für Fälle in der
Hauptstadt zuständig. Nach Ablauf ihres Amtsjahres übernahmen sie als Propraetor eine Provinz.Was ist das?
Hatte man die Praetur hinter sich gebracht, wurde man in der Regel als Propraetor in eine
Provinz entsandt. Dort sollte der neue Propraetor (Statthalter) ebenfalls als Richter und Verwalter
die Herrschaft Roms festigen und für das Wohl der Provinzbewohner sorgen. In der Realität nutzten
viele Propraetores ihre Provinz, um sich hemmungslos durch Korruption und Vetternwirtschaft zu
bereichern und ihre Finanzen zu sanieren.Was ist das?
Der Höhepunkt des Cursus Honorum - in der Zeit der Republik - war der Konsulat. Als Consul besaß
man die höchste Befehlsgewalt in der Republik. Die beiden Consules waren - wie das in Rom in allen
Ämtern üblich war - zu gegenseitiger Kontrolle und Unterstützung verpflichtet. Dadurch sollte selbst ein
mächtiger Consul nicht die Möglichkeit bekommen, sich zum Alleinherrscher aufzuschwingen; schließlich
konnte sein Kollege ihn im Notfall kontrollieren. In der späten Republik verkam dieser Kontrollmechanismus
immer mehr. Die mächtigen Männer - Pompeius, Crassus, Caesar - organisierten durch Geld und Einfluss
ungefährliche Kollegen und herrschten dann fast allein über die Republik.Was ist das?
Nach dem Konsulat begann der vielleicht lukrativste Teil des Cursus Honorum: Als Proconsul konnte man
eine der interessantesten (d.h. reichsten) Provinzen des römischen Imperiums übernehmen (d.h. ausbeuten)
und so zu unermesslichem Reichtum kommen. Darüber hinaus gab der Prokonsulat dem Beamten die Möglichkeit,
von seiner Provinz aus auf Eroberungszüge zu gehen und neue Provinzen zu unterwerfen - die Römer fanden
das toll und sahen in den skrupellosen Kriegstreibern große Helden. Ein gewisser Gaius Iulius Caesar nutzte
seinen Prokonsulat in der Provinz Gallien, um in einem zehnjährigen Krieg mit zahlreichen Kriegsverbrechen
das ganze heutige Frankreich und Belgien zu unterwefen und sich zum einflussreichsten, mächtigsten Truppenführer
des Imperiums zu machen.Was ist das?
Wer einmal Consul gewesen war, der kam nach seinem Prokonsulat zurück nach Rom und in den Senat. Als
ehemaliger Consul (Consularis) hatte er eine besondere Autorität und damit großen Einfluss auf die Abstimmungen
im Senat. Sie hatten keine formale Macht und kein offizielles Amt inne, waren aber aufgrund ihres früheren Consulats
trotzdem sehr einflussreich. Die Consulares waren in der Zeit der Republik die wohl mächtigste Gruppe im Senat; erst mit dem
Aufstieg der skrupellosen Militärdiktatoren - Sulla, Pompeius, Crassus und Caesar - verloren sie an Macht und Einfluss.Was ist das?
Ein Consularis, der als besonders vertrauenswürdig galt, konnte zum Censor bestellt werden. Die Censores
waren für eine Reihe von organisatorischen und formellen Fragen im Senat zuständig. Sie durften Senatoren aus dem Senat
ausschließen, die aus moralischen Gründen nicht mehr als geeignet angesehen wurden, und hatten einen gewissen
Einfluss auf die Wahlen, weil sie für deren Organisation sorgten.Was ist das?
Der Magister Equitum war ein spezielles Amt, das nur ab und zu vergeben wurde, und zwar immer dann, wenn ein Dictator
als eine Art König-auf-Zeit gewählt worden war. Während der Dictator die Macht hatte, nahezu über alles und jeden zu
bestimmen, war der Magister Equitum sein militärischer Stellvertreter und engster Mitarbeiter. Der Dictator konnte sich
aussuchen, wen immer er wollte; es war nicht nötig, dass derjenige bereits den Cursus Honorum durchlaufen hatte. Während
der Dictator in erster Linie für die Sicherheit und Ordnung in der Stadt Rom zuständig war, führte sein Magister Equitum
die Armee.Was ist das?